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Internationale Konferenz: Romanticism’s Colonial Legacies in and Beyond Europe: Critical Perspectives on Art and Visual Culture
10. Oktober 2024 @ 3:30 pm - 12. Oktober 2024 @ 3:30 pm
Kostenlos
Das koloniale Erbe der Romantik in Europa und darüber hinaus: Kritische Perspektiven auf Kunst und visuelle Kultur
Internationale Konferenz
10-12 Oktober 2024, Goethe-Universität Frankfurt, GER
Organisatoren:
Prof. Dr. Mechthild Fend (Frankfurt), Dr. Miguel Gaete (York), Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Frankfurt)
Das Studium der Romantik ist stark von einem Gefühl des Heldentums, einer epischen Aura und einem romanhaften Ethos durchdrungen, was letztlich in einer ausgeprägten „Romantisierung“ dieser Epoche gipfelt. Diese Sichtweise erweist sich jedoch als unzureichend, um die Entwicklung der Romantik und ihre Wirkung über Europa hinaus zu erhellen. Während sich einige Studien kritisch mit den nationalistischen Aspekten einiger Varianten der europäischen Romantik auseinandergesetzt haben, schienen Fragen der Ethnie, der Klasse, des Expansionismus und des Kolonialismus nicht zur Sensibilität der Romantiker zu gehören und wurden zu den „auf dem Dachboden versteckten Monstern“ der Romantikforschung. In der Forschung wurde beispielsweise die Rolle der Romantiker als Akteure der Macht vernachlässigt, die aktiv an der Vermessung, Chronifizierung, Kartierung und imaginären Darstellung ferner Gebiete beteiligt waren, die entweder bereits kolonisiert waren oder kurz davor standen, es zu werden.
Ebenso werden Praktiken wie die Klassifizierung und Darstellung von Flora, Fauna und Menschen, die im Namen der Ideale der Aufklärung an den Grenzen Europas und darüber hinaus durchgeführt wurden, weithin gelobt, obwohl die romantischen Wissenschaften in ein umfassendes globales Inventarisierungsprojekt involviert waren, das größtenteils darauf abzielte, eine singuläre und dominante Konzeption von Wissen als Teil der westlichen Agenda der Moderne durchzusetzen.
Im Lichte dieser Beobachtungen möchte die Konferenz die kritische Untersuchung der Kunst und visuellen Kultur des späten 18. und 19. Wir wollen kanonische Erzählungen in Frage stellen, indem wir die komplexen Verbindungen mit breiteren soziopolitischen Dimensionen erforschen. Dazu gehören Rassismus, Klasse, Geschlecht, Evolution, Imperialismus und Kolonialmacht.
Vorläufiges Programm
Die kolonialen Hinterlassenschaften der Romantik in und außerhalb Europas
10-12 Okt, 2024
Programm (siehe PDF-Version hier)
Donnerstag, 10. Oktober //Campus Westend, Seminarhaus / 2. Stock / Raum 2.104
15:30 Begrüßung und Einführung: Mechthild Fend, Miguel A. Gaete, Frederike Middelhoff
Session Eins: Pittoresker Imperialismus
16:00 Dominik Müller (Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Zürich): Kontrollierte Vielfalt – Imperiales Pittoreskes und die Umwidmung der ‚gotischen‘ Architektur
16:45 Rebecca J. Squires (LUCA School of Arts, KU Leuven, Brüssel): Der pittoreske Wahn: Die pittoreske Ansicht des achtzehnten Jahrhunderts als imperialistischer Mechanismus
Besuch des Romantik-Museums (inklusive Transfer)
Freitag, 11. Oktober
Zweite Sitzung: Tschechien: Zentrum, Peripherie und darüber hinaus
09:30 Helena Cox (Kunstkuratorin – Universität York): Waren die Tschechen Kolonisatoren? Orientalismus, Nationalismus und koloniale Tendenzen beim Sammeln japanischer Kunst in den tschechischen Ländern Mitte des 19.
10:15 Petra Polláková (Prager Nationalmuseum): Mondscheinnächte eines wundersamen Mandarins
Pause
Sitzung 3: Tiere und Kaiserreich
11:30 Ben Pollitt (Courtauld Institute of Art London) / Janelle Evans (Universität von Melbourne): Der Vogel, der den Himmel stahl: Die Berichte der Ureinwohner und der Europäer über den Superb Fairywren
12:15 Niharika Dinkar (Boise State University, USA): Die Zerstörung der Chunee: Tierische Leistungen und imperiale Netzwerke
13:00-14:30 Mittagspause (Mensa)
Sitzung Vier: Die Tropen und der Osten
14:30 Helene Engnes Birkeli (Universität von Bergen): Tropicalizing the nation: Die karibischen Inseln in Bærentzens Dänemark in Bildern (1856)
15.15 Uhr Marte Stinis (Universität York): Romantik jenseits Europas: Raden Saleh und der niederländische Kolonialismus
Pause
16.30 Uhr Gemma Shearwood (Universität York): Sculpting the Tropics: Vermächtnisse der kolonialen Romantik in den Denkmälern derEast India Company in der Westminster Abbey (1763-1806)
Pause
18:15 Grundsatzrede Luciana Martins
Konferenz-Dinner
Samstag, 12. Oktober
Sitzung Fünf: Die Vergangenheit und globale Perspektiven
10:00 Elisabeth Ansel (Friedrich-Schiller-Universität Jena): Ethnie, Kolonialismus und Romantik: Carl Gustav Carus‘ visueller Ossianismus in einem globalen Kontext
10:45 Luo Yuansheng (Fakultät für Architektur, KU Leuven, Belgien): Ästhetik und Wahrnehmung: Die Entschleierung der Vergangenheit in Charles Frederick Moores Xiyang Lou-Bildern
Pause
12:00 Schlussfolgerung